Fotomarathon Bremen 2017 – Wilder Westen

Gestern hieß es wieder „1 Stadt – 9 Stunden – 9 Fotos und du!“ – der Fotomarathon Bremen ging in die dritte Runde.

Im letzten Jahr absolvierte ich den Fotomarathon mit Longboard und baute dies auch in jedes Bild ein – in diesem Jahr entschied ich mich für mein Moped, dieses landete jedoch nur im Abschluss-Bild.

Meine Tour durch Bremen

Startpunkt war diesmal das GOP Varieté-Theater.
Nachdem die knapp 300 Teilnehmer sich ihre Startnummer abgeholt hatten, gab es eine kurze Begrüßung von Christine Sollmann, der stellvertretenden Direktorin des GOP und vom Fotomarathon-Orga-Team, dann gab es das obligatorische Gruppenfoto und danach gab es die ersten 3 Themen.

Motto war in diesem Jahr „Wilder Westen“, die Foto-Themen waren diesmal Titel von größtenteils Western-Filmen/-Büchern (Ausnahme bildete der Anti-Kriegs-Film bzw -Roman „Im Westen nichts Neues“)

Los ging es mit „Der große Bluff“.

Anfangs hab ich hin und her überlegt, ob ich es – dem Ursprung nach – mit Spielkarten umsetzen soll (und wenn ja: wo bekomme ich welche her?) oder einfach irgend eine (z.B. optische) Täuschung… allerdings fiel mir nichts weiter ein, wo ich die Startnummer hätte kreativ einbauen können…
Und so bin ich erst einmal auf die andere Seite der Weser, wo das Veranstaltungsschiff De Liefde liegt und an ihr dran die Schiffsherberge Klabauterbett.

Ich dachte mir, ich fahr mal hin und ruf meinen ehemaligen Kollegen an, der dort schon seit ca. 2 Jahren wohnt. Thomas hab ich zwar nicht angetroffen, aber dafür den „Herbergsvater“ @klabauty.
Er hatte selbst keine Karten, aber eine seiner Gäste hatte Skipbo dabei – also ab auf De Liefde und Bluff-Fotos machen… 🙂

Der große Bluff
Der große Bluff

Als nächstes standen die Themen „Zwölf Uhr mittags“ und „In einem Wilden Land“ auf der Themenkarte…

Zuerst dachte ich an irgend eine Turm-Uhr und daran, diese exakt 12 Uhr Mittags in Szene zu setzen – allerdings hatte ich weder eine Idee, wo eine große fotogene Turm-Uhr in der Nähe gewesen wäre (okay, eine Bahnhofs-Uhr hätte es sicherlich auch getan… aber die Idee kam mir zu spät…) noch hätte ich es zeitlich geschafft, denn das erste Bild ist gerade mal 12 Uhr mittags entstanden…

Dann ging mir durch den Kopf, ich könnte im Bremer Geschichtenhaus nachfragen, ob ich für das dritte Bild (In einem wilden Land) den Kapitän auf seiner Schiffs-Kulisse fotografieren dürfte… und plötzlich kam mir eine Idee für beide Bilder:
Warum eine Schiffs-Attrappe nutzen, wenn man ein richtiges Schiff haben kann…

Ich besuchte also einfach eine meiner Lieblings-Lokalitäten – das Pannekoekschip Admiral Nelson.
Ein Bild vom leckeren Essen für „Zwölf Uhr mittags“ und ein Bild vom Schiff, mit Kanonen und allem drum und dran, für das „wilde Land“…

Mit dieser Idee im Hinterkopf konnte ich zumindestens ganz entspannt etwas essen… 🙂

Zwölf Uhr mittags
Zwölf Uhr mittags
In einem wilden Land
In einem wilden Land

Diese ersten 3 Fotos – alle auf einem Schiff entstanden – prägten also ab sofort den Seriencharakter – ich legte mich darauf fest, dass auch alle weiteren Fotos irgendwo etwas mit Booten / Schiffen und/oder der Weser zu tun haben sollten…

Nach dem Essen und Fotografieren ging es schnell zum ersten Zwischenstopp: dem Lankenauer Höft. Dort gab es den Checkpoint-Stempel, die nächste Zwischenstation und die nächsten 3 Foto-Themen, die auf dem Weg dorthin umzusetzen waren…

Für den „Fluss ohne Wiederkehr“ wollte ich ein Papierschiffchen die Weser entlang schippern lassen…
Aber wie faltet man gleich nochmal Papierschiffe? o.O
Da es eh gerade regnete, blieb ich ein Weilchen im Lankenauer Höft, googelte nach einer Falt-Anleitung und baute mir 2 kleine Papierschiffe… Als der Regen nachließ, fuhr ich zum nächstgelegenen Weser-Strand, um die Schiffchen auf die Reise zu schicken… das erste ist sofort gekentert, mit dem zweiten hatte ich etwas mehr Glück… bis das entgültige Foto im Kasten war, war es jedoch auch schon so gut wie gesunken… aber gut – es sollte ja eh ein „Fluss ohne Wiederkehr“ sein – und ein gesunkenes Schiff kehrt wohl nicht so schnell zurück – also eine ursprünglich unfreiwillige verstärkende Bildwirkung 😀

Fluß ohne Wiederkehr
Fluß ohne Wiederkehr

„Im Westen nichts Neues“ raubte mir die meiste Zeit… ich stellte mir irgendwie ein paar total alte, halb verrottete Boote am Rande der Weser vor… fand jedoch auf meiner Strecke Nichts dergleichen… nur einen Anker (am Ende des Blog-Beitrags…) – also fuhr ich kurzerhand bis an den Hemelinger See, denn dort wusste ich von einem alten Boots-Wrack, welches halb zugewachsen im Gebüsch liegt…

Im Westen nichts Neues
Im Westen nichts Neues

Für den „Schatz im Silbersee“ gab mir ein Freund in einer WhatsApp-Gruppe eine Idee: Schokotaler.
Vom Hemelinger See ist es nicht all zu weit bis zu unserer Wohnung – und dort lagerten schon seit Ewigkeiten noch Schoko-Taler…
Also fuhr ich kurz heim, sicherte beide Varianten für „Im Westen nichts Neues“ auf dem Laptop, postete sie zum Voting in die WhatsApp-Gruppe, in welcher die Wahl einheitlich auf das Boot viel und packte die Schoko-Taler ein. Mit diesen fuhr ich dann zum Café Sand, um den dortigen Weser-Abschnitt zum „Silbersee“ zu erklären 🙂

Der Schatz im Silbersee
Der Schatz im Silbersee

Nachdem ich mir am „Silbersee“ ordentlich nasse Füße geholt hatte, schwang ich mich auf’s Moped um noch rechtzeitig am zweiten Checkpoint anzukommen: dem Torhaus Nord in Gröpelingen.

Für die letzten 3 Themen war dann Anfangs irgendwie die Luft raus… zu Thema No. 7, „El Dorado“, wollte mir einfach nichts so richtig einfallen…

Eine goldene Figur? Eine goldene Stadt?
Und wie sollte ich das mit meiner Serien-Idee verbinden?
Zwischenzeitlich kam mir auch das Bild eines Whisky-Stores in den Kopf, da die Flaschen, wenn schön beleuchtet, auch schön gülden sind und es für mich als Whisky-Freund ein „El Dorado“ wäre… aber auch das passte nicht so ganz in die Serie und laut Google gab es auch keinen Store in der Umgebung, der noch offen gehabt hätte…

Also entschloss ich mich, erst einmal gegenüber in der Waterfront in einen Discounter zu gehen, ein wenig Schokolade zu kaufen und mich entspannt hinter der Waterfront niederzulassen um nochmal ganz in Ruhe nachzudenken…

Dort spielten „The King Of Tramps“ aus Auburn, Iowa, USA – schnell war klar: DAS wird das Motiv für Bild 8 – „Spiel mir das Lied vom Tod“ – einer oder mehrere Musiker und wieder die Weser im Hintergrund.
Und als ich so saß und die ganzen relaxten Leute in den Liegestühlen beobachtete, dachte ich mir „DAS ist eigentlich auch ein kleines El Dorado“ – Palmen, Liegestühle, der Blick auf die Weser und der güldene Sonnenschein…

El Dorado
El Dorado
Spiel mir das Lied vom Tod
Spiel mir das Lied vom Tod

Nachdem ich „Spiel mir das Lied vom Tod“ im Kasten hatte, wechselte ich die SD-Karte und ging noch ein wenig meinem Hobby – der Konzert-Fotografie – nach. (Bilder erscheinen hier in den nächsten Tagen)
Zum Dank im Voraus für die Fotos gab mir Todd, der Sänger der Band, sogar noch ’ne CD mit.

Das letzte Foto-Thema war „Das war der wilde Westen“.

Hier hatte ich schnell eine Idee, die ich leider nicht umsetzen konnte:
In der Waterfront konnten Kinder für wenige Euro auf plüschenen „Hoppelreiter„-Pferden durch die Waterfront reiten…

Ich wäre zu gerne mit so einem Pferd in den Sonnenuntergang geritten… aber (was auch verständlich war) mit raus nehmen durfte ich so ein Pferd nicht – sonst hätten da schnell einige Kinder hinterher gewollt… und der Stand-Betreiber hätte auf Fragen wie „Warum darf der das und wir nicht?“ antworten müssen 😀

Also nahm ich mein eigenes Pferd – mein Moped.
Ich nutzte die Zeit, so lange die Sonne eh noch zu hoch stand, um eine möglichst gute Perspektive zu finden – mit Sonnenuntergang, Moped und der Weser im Hintergrund.
Dann kam der Grau-Verlaufsfilter drauf, Fokus und Belichtung alles manuell eingestellt, 10 Sekunden Selbstauslöser rein und schnell auf’s Moped gesetzt, um mit im Bild zu sein und in den Sonnenuntergang zu „reiten“…

Das war der Wilde Westen
Das war der Wilde Westen

Happy, die Serie komplett auf der Karte zu haben, fuhr ich zum Ziel, dem Kulturhaus Walle.

Völlig k.o. aber glücklich kehrte ich heim… auf dem Tacho: 67km von Marathon-Start bis ins Ziel, insgesamt 82km vom Start zu Hause bis zurück.

Hier nun nochmal das Alternativ-Bild für „Im Westen nichts Neues“, welches dem Bootswrack weichen musste:

Alternativ-Foto "Im Westen nichts Neues"
Alternativ-Foto „Im Westen nichts Neues“

Fotos anderer Teilnehmer

Wie im letzten Jahr, sammel ich hier die Ergebnisse anderer Teilnehmer:

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