Grundlagen für manuelles Fotografieren

Viele „Hobbyknipser“ stellen ihre Kamera in den „Automatik“-Modus, drücken auf den Auslöser und freuen oder ärgern sich über das Ergebnis (je nachdem, wie gut die Automatik erraten konnte, was der Nutzer eigentlich wollte)

Oftmals hört man dann Sätze wie „meine Kamera kann das halt nicht besser“…

Dabei besteht Fotografieren rein technisch nur aus 3 Dingen: Blende, ISO und Belichtungszeit.

(bzw. bei Farbbildern kommt als viertes noch der Weißabgleich hinzu… dazu wird es noch einen extra Artikel geben)

Viele Kameras, selbst etwas bessere Kompakt-Knipsen, haben einen ganz brauchbaren manuellen Modus sowie Halb-Automaten… Zeit, diese Modi auch einmal zu nutzen!

Belichtungszeit

Beginnen wir mit dem für den Laien verständlichsten Parameter: der Zeit.

Je länger wir belichten, desto mehr Licht kommt auf den Film bzw. Sensor.

Je heller es ist, desto kürzer müssen wir für ein korrekt ausgeleuchtetes Bild belichten; je dunkler es ist, desto länger müssen wir belichten.

Wenn wir jedoch bewegliche Motive haben und diese zu lange belichten müssen, entsteht Bewegungsunschärfe.

ISO-Wert

Der ISO-Wert (bei analogen Filmen auch „ISO/ASA“) gibt die Empfindlichkeit des Aufnahmemediums an.

Je höher der ISO-Wert, desto mehr Licht wird in gleicher Zeit aufgenommen.

Oder anders gesagt: verdopple ich den ISO-Wert, benötige ich für das gleiche Ergebnis nur die Hälfte an Zeit.
Ein höherer ISO-Wert verringert also die Gefahr, dass durch zu lange Belichtung Bewegungsunschärfe entsteht.

Je höher der ISO-Wert ist, desto schlechter wird jedoch die Bildqualität:
Bei analogen Filmen wurde die Empfindlichkeit durch gröbere Körnung realisiert, bei digitalen Bildern bekommen die Bildsensoren höhere Spannung, was jedoch ein Signal-Übersprechen auf benachbarte Pixel zur Folge hat, wodurch wiederum so genanntes „Bildrauschen“ entsteht.

Blende

Die Blende sitzt im Objektiv und regelt die Größe der „Pupillenöffnung“, durch die das Licht durch das Objektiv auf den Sensor kommt.

Kompakt-Kameras haben häufig keine einstellbare Blende – in diesem Fall: einfach diesen Punkt überspringen…

Bei viel Licht kann man „abblenden“ um die Lichtmenge einzugrenzen, bei wenig Licht muss man häufig mit maximal geöffneter Blende („Offenblende“) arbeiten.

Das Abblenden um eine volle Blendenstufe halbiert die Lichtmenge. – Mehr über die Blendenstufen gibt’s in dem ausführlichen Beitrag Die Blende.

Die Offenblende hat nicht die beste Abbildungsleistung (einige Details bekommt man besser aufs Bild, wenn man ein klein wenig abblendet – der Mensch muss auch manchmal ein wenig blinzeln, um etwas besser zu erkennen – der Kamera geht es da nicht anders…), aber sie ist in dunklen Räumen unser Freund 😉

Und hier spielt jetzt die Lichtstärke – also die größtmögliche Blendenöffnung – des Objektivs eine wichtige Rolle…

Große Blendenöffnung bedeutet jedoch auch geringe Schärfentiefe… bei sich bewegenden Motiven, die sich dann ständig aus der Schärfenebene hinaus bewegen, wird es also schnell schwierig…

Fazit

Für ein scharfes und korrekt belichtetes Bild ist immer ein Kompromiss aus diesen 3 Parametern nötig

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