Gefrorene Seifenblasen – meine ersten Versuche

In diesem Winter habe ich in den sozialen Netzen immer wieder Bilder von gefrorenen Seifenblasen gesehen… höchste Zeit, dass ich das selbst auch mal ausprobiere…

Aber wie funktioniert das?

Als erstes benötigt man (logisch…) Seifen-Wasser… entweder fertig aus einem Pustefix oder selbst angerührt mit Fit/Spüli oder anderer Seife – in vielen Rezepten wird Zugabe von Zucker, Backpulver, Salz oder Tapetenkleister empfohlen, um die Seifenblasen stabiler zu bekommen – ich hab einfach nur die fertige Mischung genommen…

außerdem einige Grad unter 0°C und möglicht wenig Wind.

Choose your weapon!

Die Seifenblasen kann man entweder mit dem Puste-Ring des Pustefix machen, muss sie dann aber mit selbigem wieder einfangen und an gewünschter Stelle absetzen

oder man nimmt einen Trinkhalm, um die Seifenblase sofort dort zu positionieren, wo man sie hin haben möchte.

erste Versuche

Montag früh waren es -5°C – also machte ich meine ersten Versuche… mit Trinkhalm hatte ich irgendwie gar kein Glück und mit dem Puste-Ring hatte ich Probleme, die Seifenblasen abzusetzen… also fing ich sie für die ersten Versuche nur mit dem Puste-Ring wieder ein und legte diesen vorsichtig auf meinem Balkon-Geländer ab.

Außerdem sind sie nur sehr langsam gefroren, sodass sie oft geplatzt sind, bevor sie gefroren waren.

Je kälter dann auch das gesamte Seifen-Wasser wurde, desto besser wurden die Erfolge…

zweiter Versuch – diesmal richtig!

Nachdem ich weiter nach Tipps gesucht habe und das Thermometer am nächsten Morgen knackige -7.5°C anzeigte, holte ich die Kamera raus und versuchte es diesmal richtig…

Tipps aus eigener Erfahrung:

als aller erstes sollte man das Seifenwasser auch schon ein Weilchen im Kalten stehen haben… entweder schon vorher im Kühlschrank lagern oder – je nach Außentemperatur – einige Minuten bis hin zu einer Stunde vorher raus stellen.

Trinkhalm

• Trinkhalm in kaltes Seifenwasser tauchen
• auf mit Seifenwasser vorbereiteter Stelle aufsetzen und pusten
• Trinkhalm nach oben aus der Seifenblase raus ziehen

Puste-Ring

• Puste-Ring in kaltes Seifenwasser tauchen
• durchpusten, um Seifenblasen zu erzeugen
• eine Seifenblase mit dem Ring wieder einfangen
• Seifenblase vom Ring nach unten hängen lassen, sodass sich unten in der Seifenblase ein Wassertropfen bildet
• Seifenblase auf mit Seifenwasser vorbereiteter Stelle aufsetzen
• Puste-Ring vorsichtig zur Seite drehen, um ihn dann seitlich von der Seifenblase wegzuziehen

Seifenblase in Szene setzen

Nachdem die Seifenblase nun gefroren ist, muss sie natürlich so in Szene gesetzt werden, dass man die Eis-Kristalle auf dem Foto gut erkennen kann. Am schönsten finde ich hierzu natürliches Licht der Morgen- oder Abendsonne… leider wollte mir die Sonne den Gefallen gestern nicht tun – also musste der entfesselte Blitz her…

Nun ging das Ausprobieren los:

• Welche Blende bringt mir die gewünschte, aber auch nicht zu viel, Tiefenschärfe?
• Aus welcher Richtung blitze ich?
• Aus welcher Entfernung und mit welcher Stärke blitze ich?
• Welche Belichtungszeit nutze ich? Möchte ich noch Hintergrund sehen oder das Bild allein durch den Blitz gestalten?

Ich entschied mich nach viel Ausprobieren schließlich für Letzteres – daher: ISO 100, 1/4000s, Blende 8

hier einige Versuche mit verschiedenen Belichtungszeiten, Blitz-Positionen und -Stärken
(alle folgenden Fotos wurden mit ISO 100 und Blende 8 aufgenommen)

Bis dahin positionierte ich den Blitz immer auf der Balkon-Mauer – aber all diese Varianten haben mir noch nicht so richtig zugesagt…

Daher ab mit dem Blitz in die Blumenkästen!

Als erstes spielte ich ein wenig mit direktem Durchleuchten der Seifenblase und regelte die Blitz-Intensität Stück für Stück herunter:

Dies war durchaus ein interessanter Effekt, allerdings sah man noch immer wenig Eis-Struktur – daher positionierte ich den Blitz nun weiter rechts im nächsten Blumenkasten:

Nun nur noch aus dem RAW-Bild versuchen, mehr Kontrast bei den Eis-Kristall-Mustern heraus zu holen und fertig war das oben gezeigte finale Bild.